Forschungsschwerpunkte

Abteilung Anwendersoftware

Überblick

Die Abteilung Anwendersoftware sieht ihr "traditionelles" Arbeitsgebiet in dem großen Bereich der Datenbank- und Informationssysteme. Eine Vielzahl von System- und Anwendungsentwicklungsprojekten wurden durchgeführt und dabei neue Themenkreise erschlossen. Die Forschungsschwerpunkte der Abteilung umfassen:

In diesem Arbeitsgebiet wird untersucht, wie Datenbanken und ihre Funktionalität in offenen, nicht zentral administrierten Systemen genutzt werden können. Das Standard-Beispiel für solche offenen Systeme ist natürlich das WWW bzw. das Internet oder Intranet, aber auch Ansätze u. a. der OSF und OMG werden berücksichtigt, wie auch mobile Zugangs- und Verarbeitungsstrukturen. Alle Untersuchungen erfolgen an konkreten Systemszenarien mit zugehörigen Beispielanwendungen wie etwa Erdbeobachtungssysteme, mobile lokationsbezogene Systeme oder Produktdatenmanagement.

Neue Anwendungsbereiche mit steigenden Anforderungen oder auch Datenbanken in offenen Informationssystemverbunden haben zur Folge, dass sowohl die zu bearbeitenden Datenvolumina wie auch die Anfragekomplexität rapide ansteigen. Prominente Beispiele dazu sind die Bereiche OLAP und Data Mining, Profiling Services oder Publish/Subscribe Dienste. Die Notwendigkeit, sehr große Datenmengen hocheffizient bearbeiten zu können und die Antwortzeit zu verkürzen, macht Parallele DB-Technologie erforderlich, aber, wenn immer möglich, transparent für den Benutzer. Parallelisierungsmaßnahmen, die in Abteilungsprojekten berücksichtigt werden, sind v.a. die Ein-/Ausgabe, die Operatoren der Datenbank-Engine sowie Maßnahmen zur Parallelisierung in Anfrageausführungsplänen.
Objekt-relationale Technologie verspricht die Verwaltung komplexer Datenstrukturen bei gleichzeitiger effizienter Unterstützung komplexer Anfragen. Die DB-Hersteller ermöglichen damit Drittanbietern die Erweiterung der Basissysteme um anwendungsbezogene Programmpakete, die neue Datenstrukturen mit den dazugehörigen Operationen, Unterstützung für eine effizientere Anfrageverarbeitung und Metadaten beinhalten.

Data Warehousing und Data Mining spielen bei der integrierten Bereitstellung und Analyse der Daten von Unternehmen eine zentrale Rolle. Die Forschungsaktivitäten der Abteilung Anwendersoftware in diesem Gebiet umfassen sowohl die für Data Warehousing und Data Mining notwendigen Technologien als auch unterschiedlichste Anwendungsszenarien. Im Technologie-Bereich spielt hier die Architektur der Systeme, die Middleware-Unterstützung und die Integration einzelner Operatoren in die Datenbank-Engine eine Rolle. Auf der Anwendungsseite werden die konkreten Einsatzmöglichkeiten im klassischen, betriebswirtschaftlichen Umfeld genauso betrachtet, wie die Erweiterung des Anwendungsspektrums auf neue Bereiche.

Heutige Informationssysteme zeichnen sich meistens durch ein hohes Maß an Heterogenität und Verteiltheit in Hardware und Software aus. Dies trifft insbesondere für viele der in der Abteilung AS bearbeiteten Projektbereiche zu (z.B. Erdbeobachtungssysteme, Geographische Informationssysteme, Produktdatenverwaltungssysteme, Entwurfsablaufsteuerungen), die zudem oftmals aus eigenständigen Systemteilen (meistens Datenbankanwendungen, TP-Monitore oder allgemeine Applikationen) bestehen. Um die Komplexität dieser Informationssysteme zu beherrschen, ist es notwendig, das Gesamtsystem als Kombination von einzelnen Bauteilen/Komponenten zu sehen, wobei das Zusammenspiel der Komponenten über entsprechende Middleware-Technologie organisiert ist. Der Bereich der Middleware reicht dabei von Datei-, Datenbanksystemen und TP-Monitoren über Netzwerkdienste und Mailsysteme, Management- und Workflowsysteme bis hin zu Frameworks wie CORBA und DCOM oder gar zu web-basierten Technologiestandards wie SOAP (simple object access protocol) oder UDDI (universal description discovery and integration). Ziel dieses Projektbereichs ist es, Fragen zu Entwurfs- bzw. Leistungsaspekten solcher komponenten-basierten Informationssysteme zu beantworten. Dabei wird insbesondere auf effiziente Datenzugriffs- und Datentransporttechniken Wert gelegt.

Föderierte Informationssysteme nutzen Middleware-Technologie aus dem Datenbankbereich. Aus technologischer Sicht ist hierbei immer die Frage zu klären, inwieweit die zu föderierenden Systeme autonom bleiben können bzw. welches der günstigste Grad an Systemintegration ist. Erste Erfahrungswerte zeigen, dass unterschiedliche Anwendungsbereiche auch durchaus unterschiedliche Integrationsgrade und Föderationstechniken nutzen sollten. Durch die vielfältigen Anwendungsprojekte können die bisherigen Erfahrungswerte ergänzt und vertieft werden.

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Bernhard Mitschang

Prof. Dr.-Ing. habil.

Institutsleiter

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